2023-04-02 | So war der Tag der Beter und Freunde

Am Samstag, 11.03.2023 – 13.30 Uhr – trafen die ersten Gäste ein zum Tag der Beter & Freunde des Gebetshauses Aachen. Es war ein sonniger Tag im sonst verregneten März. Los ging es mit einer Lobpreiszeit, gestaltet von einer Band der freikirchlichen Vineyard-Gemeinde Aachen. Es folgte eine ausgiebige Zeit für den Austausch bei Kaffee & Kuchen. Intention war, dass sich speziell die Beter besser kennenlernen konnten, die im Gebetsalltag kaum die Möglichkeit haben, allen anderen Betern zu begegnen. Es folgte eine kurze Darstellung der Vision des Gebetshauses Aachen.

Danach gab es den Impuls des Tages von Pater Bartholomé von der Gemeinschaft der gekreuzigten & auferstandenen Liebe (Maastricht, Moresnet) über das Thema: Anbetung Gottes, warum und wie. Im Anschluß teilten sich die Teilnehmer in drei Kleingruppen auf, in denen Fragen rund um das Gebetshaus diskutiert wurden:

  • Wann hast Du zum ersten Mal vom Gebetshaus Aachen gehört?
  • Wenn Du schon regelmäßiger Beter in unseren Gebetszeiten bist:
    Wie sind Deine Erfahrungen bisher in/mit den Gebetszeiten?
  • Wenn Du noch kein Beter bist: Kannst Du Dir vorstellen,
    jede Woche verläßlich eine Gebetsstunde zu übernehmen?
  • Du kannst Dir vorstellen, Dich mit Deinen Talenten ehrenamtlich
    in das Gebetshaus mit einzubringen?
  • Was vermißt Du noch beim Gebetshaus Aachen?
  • Was könnte das Gebetshaus noch besser machen?
  • Was für Aktionen des Gebethauses wünscht Du Dir noch?

Antworten aus dieser Diskussion sind ganz wichtig für den weiteren Aufbau des geistlichen Gebetshauses.
Er folgte eine zweite Lobpreiszeit, die nahtlos in den Gottesdienst (Vorabendmesse zum 3. Fastensonntag) überging. Sehr passend zum Thema Anbetung war das Evangelium: Die Geschichte von Jesus und der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4, 5–42). Darin heißt es:

Glaube mir, Frau, die Stunde kommt,
zu der ihr weder auf diesem Berg
noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
(…)
Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden
im Geist und in der Wahrheit;
denn so will der Vater angebetet werden.

Es geht in dieser Perikope, bei dem Gespräch, interessanterweise gar nicht um die Frage, ob Gott angebetet werden soll, sondern nur wo und wie. Die religiöse Praxis war indes damals oft eine andere: Tiere wurden auf dem Altar im Jerusalemer Tempel geopfert und gebetet wurde nicht selten wie bei einer Gebetsmühle: Man hat es abgearbeitet, um seine Pflicht Gott gegenüber zu erfüllen. Überhaupt war es für viele so eine Art Geschäft mit Gott: Ich übergebe Dir Tiere oder sonstige gegenständliche Opfer oder ich bete die Pflicht-Gebete und dafür bekomme ich von Gott dies und das. Aber denken wir heute nicht oft noch immer so? Ist unsere Gebet auch so eine Art Deal? Oder ist uns Gott als Person wirklich so wichtig, dass wir vielleicht einfach nur da sind vor Ihm – vor Ihm in Gestalt des Eucharistischen Brotes. Nehmen wir uns gerne Zeit für Ihn und plappern nicht wie die Heiden (Mt 6,7) sondern hören auch zu, was Er uns sagen will? Hören kann man nur, wenn man selbst zur Ruhe kommt und das Senden von Gedanken und Bitten einstellt und auf Empfang umstellt. Das ist nicht leicht. Aber es ist eine wichtige Form der Anbetung, die Contemplatio: die geistige Betrachtung unseres Schöpfers, der unser Vater und Erlöser ist.

Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden
im Geist und in der Wahrheit;
denn so will der Vater angebetet werden.

Im Geist anbeten heißt: Mit meiner ganzen Seele (die Geist ist) und somit mit meinem ganzen Sein meinen göttlichen Vater in einen bewundernden und liebenden Blick nehmen. In Wahrheit anbeten bedeutet: ehrlich anbeten, denn Gott weiss genau, ob unsere Gebet „echt“ ist und von Herzen kommt, oder nur Geplapper oder „nur“ ein Deal ist.

Der schöne Einkehrtag ging dann auch mit dieser Heiligen Messe zu Ende.

Nachfolgend einige Fotos vom Tag: